Als leidenschaftliche Skifahrer zieht es uns eigentlich jedes Jahr mindestens einmal nach Frankreich zum Skifahren, eigentlich immer Silvester und eigentlich immer nach Méribel in den Les Trois Vallees, das größte zusammenhängende Skigebiet der Welt. Kürzlich ergab sich jedoch für uns Ende März die Möglichkeit, auch einmal ein anderes Skigebiet in Savoien kennenzulernen: Valmorel Le Belle.
Valmorel liegt auf 1.400m am Fuß des Col de la Madeleine, der vor allem durch die Bergetappen der Tour de France bekannt ist. Der Ortskern erweist dem Namenszusatz „Le Belle“ alle Ehre. Die Chalets aus Holz und Stein verleihen den Charakter eines Bergdorfes. Der autofreie Ortskern besticht mit zauberhaft bemalten Häusern und die Torbögen und kleinen Plätze verleihen eine gemütliche Atmosphäre.
Insgesamt 162 Pistenkilometer mit Pisten aller Schwierigkeitsstufen auf 1.400m bis 2.550m bieten optimale Bedingungen für Skifahrer und Snowboarder aller Stufen. Für Anfänger und Kinder gibt es ein 8ha großes Areal, mit extra langsam fahrenden Liften. Fortgeschrittene werden ihren Spaß vor allem in St. Francois Longchamp und off-Piste am Lauziére finden. Generell eignet sich das gesamte Skigebiet bei entsprechender Schneelage hervorragend zum Freeriden und Powdern. Der Tagesskipass liegt in der Saison 2016/17 bei € 43,90 für Erwachsene.
Mit einem Anteil von knapp über 70% an grünen und blauen, also einfachen Pisten und bei der Schneelage Ende März hatten wir das gesamte Skigebiet (inkl. einer Tal-/Bergfahrt mit dem Sessellift nach Doucy-Comelouvière) in zwei Tagen gemütlich erkundet. Am letzten Tag haben wir noch eine Abfahrt abseits der Piste am Lauziére gewagt, was einen kleinen Eindruck verschafft hat, wie toll es tatsächlich bei entsprechender Schneelage dort sein könnte.
Das Skigebiet ist relativ gut erschlossen und die Verbindungen, um von einem Ende des Skigebietes ans andere zu kommen, sind relativ gut. Auch die Wege zu den Aufstiegsliften vom Ortszentrum aus sind kurz, da sich diese rund um den Ortskern ansiedeln. Wer in einer Studioanlage etwas oberhalb des Orts gelegen wohnt, kann eine kleine Gondel nützen, um Einkäufe und vieles mehr nach oben zu befördern. Lediglich die Lifte an sich sind teilweise relativ alt und scheinen noch zur ersten Generation an Skiliften in diesem Tal zu gehören, dementsprechend gibt es auch noch viele Schlepper mit einem teilweise parallel laufenden Sessellift.
Beeindruckend und wunderschön ist der fast permanent Blick auf den wunderschönen Mont Blanc, der einen fast auf jeder Piste rund um Valmorel begleitet. Ebenso faszinierend ist das weite Panorama, das sich von einigen Stellen des Skigebiets bietet, zum Beispiel vom Col du Mottet mit der Sicht auf Val Thorens mit dem Aiguille de Péclet, dem Cime Caron und La Masse, womit mir erst einmal so richtig bewusst wurde, wie groß und weitläufig das Skigebiet Les Trois Vallees wirklich ist.
Da Ende März der Schnee natürlich gegen Mittags schon recht sulzig wird, haben wir täglich eine für uns ungewöhnlich lange und ausgedehnte Mittagspause auf der kleinen aber feinen Hütte „La Banquise“ verbracht. Neben den weltbesten Pommes ever, die aus frischen, dünn geschnitten und frittierten Kartoffelscheiben bestanden, gab es bei uns wechselnd Pizza, oder eine feine Tarte du pommes und leckeren Blaubeersaft zu einem für französische Skihütten sehr angemessenen Preis. Das wunderschöne Panorama am Col de la Madeleine, sowie die gemütliche Sonnenterasse, das unbeschreiblich tolle Wetter und ließen sich bei einem schönen Glässchen Weißwein herrlich genießen. Am Nachmittag haben wir nur noch wenige Schwünge gezogen und haben bis zu ihrem Untergang noch die Sonne von der Terrasse einer Bar im Ortszentrum, übrigens unweit des Liftes gelegen, genossen.
Untergebracht waren wir wie es in französischen Skigebieten in der Regel üblich ist, in einem Appartement. Hier empfiehlt es sich aus Platzgründen eine Kategorie höher zu buchen, insbesondere wenn man nur zu Zweit unterwegs ist, kein reines 2er-Appartement zu buchen, sondern eines mit Belegung bis zu 4 Personen. So ist dann auch wenn man sich im Appartement aufhält der Chill-Faktor gegeben, ohne dass man sich gegenseitig auf die Füße steigt.
Alles in allem war die Woche in Valmorel sehr ruhig, gemütlich und ziemlich erholsam. Es gab Skiurlaube, in denen wir definitiv schon viel mehr Skifahren sind, aber dazu ein anderes Mal. Valmorel ist gerade für Familien mit Kindern oder Skianfängern sehr zu empfehlen, da es viele einfache Pisten mit nicht zu starken Steigungen gibt. Der Tag den wir noch ein wenig abseits unterwegs waren, hat für uns einen schönen Abschluss zur sonst eher gemütlichen Skiwoche gebildet. Valmorel La Belle hält in meinen Augen, was es verspricht.
2 Antworten
Liebe Birgit,
das klingt ja herrlich :-)! Wunderschöne Bilder … und ich bekomm gleich Lust aufs Ski fahren <3! Ich habe mir beim letzten Frühlings Ski fahren mein Knie verletzt (Kreuzband und Meniskusriss) … bin im sulzigen Schnee hängen geblieben … aber vielleicht ist es in der nächsten Saison Zeit das mal wieder zu probieren. Von diesem Skigebiet habe ich auch schon sehr viel gehört!
Sonnige Grüße
Verena
In der Ecke sind wir auch schonmal gewesen, allerdings nicht zur Skisaison, sondern im Sommer mit den Kindern zum Wandern und auf dem Weg in die Provence. Ich bin der Meinung, dass die Region einfach toll ist, zu jeder Jahreszeit. Die Erfahrung mit den Appartments haben wir übrigens auch gemacht :-). Wir sind zu viert und ich hatte das Gefühl, immer auf den Balkon flüchten zu müssen. Viele Grüße, Simone